Aktuelles

Musik von Joachim Gies: Saxophon und Klangkörper
Edith Wittich „Randerscheinungen“ Galerie 47
Laudatio von Roland R. Berger
Sehr geehrte Gäste und Freude der Galerie 47
Ist die Poetiesierung der Welt einer der wenigen Prozesse mit Zukunftschancen? Eigentlich eine berechtigte Frage!? Edith Wittich steht hier gerade im Mittelpunkt ihrer Ausstellung mit dem still-bescheidenem Titel „Randerscheinungen“, und das in einer Zeit, da man Worte gern auf die Goldwaage legt.
Der Österreicher Karl Kraus, ein bewundernswerter Schriftsteller und Aphoristiker, an dessen 150. Geburtstag wird im nächsten Jahr gedacht und seiner erinnert.
Er lebte von 1874 bis 1936 und sagte einmal: „Künstler ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.“ Oder - in neumodischem Deutsch müsste man auch sagen: „Künstlerin ist nur eine Frau, die aus der Lösung, also dem geschaffenem Kunstwerk, ein Rätsel machen kann.“ Edith Wittich verriet einem Freund sehr feinsinnig angesichts seines Blickes auf ihre Arbeiten und seine Frage, was sie denn dabei eigentlich selbst gemacht habe: „Beobachtet!“ Das zielt auf einen stillen Vorgang des Arbeitens, den Peter Hille (1854 - 1904) mit nur sechs Worten charakterisiert: „Arbeiten ist bei sich selbst sein.“ Ediths künstlerische Arbeit hat diese individuelle und eigensinnige Prägung.
Sie greift in die sicht-und fassbare Welt und begreift und versteht deren Fasslichkeit als ein neuartiges Verstehen, Verwandeln und gar auch Verzaubern. Sie ist eine nachdenkliche Beobachterin, wägt nächste Schritte des Ordnens grübelnd ab, ist eine in sich ruhende souveräne Schöpferin.
Die Kunst aller Genres ergibt im Rückblick auf die Geschichte ein abenteuerliches Gemenge voller Überraschungen. Das 21. Jahrhundert muss erst noch anerkennen und beweisen, was die Menschheit im vorigen Jahrhundert gelernt und begriffen hat oder auch was überhaupt nicht von ihnen kapiert wurde. Die gute Ausbeute und Substanz fällt jedoch recht dürftig aus. Zur Zukunft sagt man ja schon heute nicht mehr Utopie. Der Dadaismus aus dem 1.Weltkrieg war zwar ein scharfer Pfeffer in der Kunstsuppe, die PopArt des Kalten Krieges passte jedoch wie ein Sahnehäubchen auf den Kunstkaffee.
Da muss ich an Timm Ulrichs denken, ein Generationsgefährte von uns Kindern des 2. Weltkrieges, wie Anna Seghers uns nannte, und ein Konzeptkünstler - noch und schon - in der alten BRD, geboren 1940.
Er sagte den genialen Satz: „Kunst ist Erinnerung besserer Zukunft.“ Den stellte ich meinen Schülern und Studenten gern zur Diskussion.
Insofern ist Kunst ver- und gebunden an die Kultur des Erinnerns, die es gilt dauerhaft in der Gesellschaft und Politik zu fördern und zu pflegen.
Die Arbeiten von Edith Wittich sind Beiträge dazu, damit diese Welt lebens- und menschenfreundlich erhalten bleibt. Ihre „Randerscheinungen“ sind Symbole und Metaphern für ein erlebbares Morgen, wo Arbeit noch bei sich selbst sein bedeuten sollte.
Insofern macht es auch Sinn, über die Gegenständlichkeit in den Arbeiten von Edith Wittich nachzudenken und sich vielleicht sogar zu amüsieren. Man wird überrascht sein, welche Aktualität und welcher Humor in den Collagen und Objekten schlummern und entdeckt werden können.
Da ist die noble Kostbarkeit verschiedener Papiere, das brutal Befremdliche eines Grillgitters, die Signalkraft von Briefumschlägen, lustig-spielerische Teebeutel u. v. a. m.
Die Arbeiten von Edith Wittich verweigern sich den geläufigen Kriterien des Entweder-Oder von Realismus und Abstraktion. Das Kunstwerk ensteht in der Symbiose der Entdeckung der realen Materialwunder und den Möglichkeiten des freien spielerischen Umganges mit ihnen, jedoch enthoben der heute gängigen Berechnung von Gewinn, Nutzen und Richtigkeit.
Denn nach dem Sammeln kommt das Sichten und Sortieren.
Daraus ergibt sich allmählich oder auch plötzlich ein Plan, ein Programm, eine Ordnung, es reift ein Konzept. Dieser Prozess kann sogar süchtig machen, denn, ist die Idee geboren, in welcher Art und Weise der Sammlerfleiß die Betrachter überraschen soll, so wirkt das Gesetz der Dialektik, dass die Anhäufung von Quantitäten von einem bestimmten Moment an in eine verblüffend neuartige Qualität umschlägt. Das ist eine philosophische Urerfahrung und noch immer im Alltag der Menschen verankert.
Die Präsentation hier in der Galerie bietet plötzlich erstaunliche Kostbarkeiten und manche zauberische Werke erhalten einen poetischen Titel, der wie der berühmte Punkt auf dem I anmutet.
Ich wünsche Ihnen Genuss und Spaß an dieser Ausstellung. Sie passt auch in diese ernst-nachdenkliche Zeit. Also ein herzlicher Dank und Glückwunsch an die Künstlerin und den Gästen danke ich für die Aufmerksamkeit.
09. August 2023, Roland R. Berger
Weitere Informationen: www.galerie47-birkenwerder.de oder auf Instagram - Galerie 47
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2020 haben wir (10 Künstler*Innen und Nichtkünstler*Innen) eine kleine Galerie in Birkenwerder (bei Berlin) eröffnet, Kommunale-Galerie 47 e.V.
Hierzu sind alle Angaben unter www.galerie47-birkenwerder.de ersichtlich, einschließlich Bewerbungsmodalitäten.
Ausstellung / Galerie 47
Gedrucktes: Zwei Positionen der Druckgrafik
Christa Panzner, Marita Wiemer
ZEITRAUM: 14. August 2021 bis 10. Oktober 2021
Der Linolschnitt als Hochdruck folgte dem Holzschnitt. Zwischenzeitlich hatte sich auch die Lithografie (Flachdruck) als Kunstdrucktechnik durchgesetzt. Sie war im 19. Jahrhundert zuerst angefeindet worden wie noch vor wenigen Jahren die Computergrafik. Marita Wiemer und Christa Panzner stellen in einer gemeinsamen Ausstellung beide Techniken als bildnerische Ausdrucksmöglichkeiten vor.
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Wald
Gedichte und Objekte
Thomas Stemmer, Edith Wittich
ISBN-13: 9783746048598
Probe lesen und oder bestellen: www.bod.de
Die hier präsentierten 28 Waldgedichte von Thomas Stemmer sind ein Auszug aus dem Script Nomen Nominandum. 108 Waldgedichte.
Von ihnen angetan, fühlte sich Edith Wittich mit ihren Waldobjekten verwandt. Beide stimmten einem gemeinsamen Projekt zu und ein Konvolut aus Waldgedichten und Waldobjekten entstand. Die 26 Waldobjekte gehören zu einer umfangreicheren künstlerischen Arbeit.

Edith Wittich
Papiercollagen
Katalog: 60 Seiten, 148 x 210 mm
Anfragen und bestellen per E-Mail bei der Künstlerin

„Schnurungrade 2017“
Collagen - gerissen...bedruckt...zerknüllt...geschnitten
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 15. Sptember ab 10 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
25.9.2017 – 15.1.2018
Öffnungszeit:
Mo. 8-12, Di. 7-19, Mi. geschlossen, Do. 10-18, Fr. 8-12 Uhr
Gemeineverwaltung Nuthetal, 14558 Nuthetal, Arthur-Scheunert-Allee 103

Galerie Bernau
„Schnur-un-grade“
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 24.Juni ab 19 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Einführung: Dr. Fritz Jacobi, Kunsthistoriker Berlin
Musik: Tilmann Dehnhard, Kontrabaß, Querflöte, Elektronik
25.6. – 13.8.2016
Öffnungszeit:
Dienstag-Freitag 10:00 - 18:00 Uhr | Samstag 10:00 - 16:00 Uhr
Galerie Bernau, Bürgermeisterstraße 4, 16321 Bernau bei Berlin
ES WIRD WESENTLICH
8. Plauer Schloßparkfest 10. 6. - 12. 6 2016
Edith Wittich,
WESENSZÜGE, 2016
Objekt in der Landschaft, weissgestrichene Ästen.
Plaue an der Havel,
Veranstalter: Förderverein Schlosspark Plaue e.V.
Genthiner Str.76, 14774 Brandenburg an der Havel
www.fontaneweg-plaue.de; www.schlosspark-plaue.de

Kunstmesse, Art Brandenburg 2015
13.11.2015 – 15.11.2015
Öffnungszeit:
Freitag, Samstag 11:00 - 20:00 Uhr | Sonntag 11:00 - 18:00 Uhr
Art Brandenburg, Schinkelhalle, Schiffbauergasse, 14467 Potsdam
7. Fest im Park (in Plaue/Brandenburg)
WIR MACHEN BLAU (nicht nur die BUGA)
12.6. -14.6. 2015 u. 2 Monate darüber hinaus,
schwimmt das Boot mit den blauen Fundstücken
"Aus dem Meer des Überflusses" von Edith Wittich,
soweit das Wetter mitmacht.
3 Künstler zeigen Malerei, Grafik, Collagen3 Künstler zeigen Malerei, Grafik, Collagen
25. April -10. Juni 2014 zeigen Edith Wittich, Jürgen Gerhard u. Regine Günther
im Hotel am Lunik-Park in 16540 Hohen Neuendorf Stolper Str. 8 obige Arbeiten.
Geöffnet täglich 11 - 22 Uhr, Telf.: 03303 2910.
Zu erreichen: Mit der S1 bis Hohen Neuendorf, zu Fuß bis Stolper Str. 8,
oder mit dem Auto die 96 von Frohnau kommend bis Kreisverkehr dann links.
22.1. - 27.2. 2014 Malerei, Grafik, Kollagen in einer Gemeinschaftsausstellung
mit 8 Künstlern, im "Hotel Lunikpark", 16540 Hohen Neuendorf, Stolper Straße 8
Austellung im Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten
"INNENANSICHTEN"
22. Oktober 2013 - 17. Januar 2014
Mo-Fr von 9.00-17 Uhr
Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten
Land Brandenburg, Haus 2, 1. Etage
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam
(Nähe Bahnhof)
KUNSTMEILE Hohen Neuendorf
20.- 27. April 2013.
Eröffnung am 20. 4. 2013 um 10 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz Hohen Neuendorf, mit Rundgang.